Lippstadt, 26. November 2019. Gemeinsam mit dem Automobilhersteller Porsche hat der Licht- und Elektronikexperte HELLA die Funktion der "Nässedetektion" in Serie gebracht und unterstützt damit die Weltneuheit "Porsche WET-Mode". Damit lassen sich deutliche Nässe auf der Fahrbahnoberfläche erkennen und die Fahrsysteme vorbeugend auf ein stabileres Fahrverhalten regeln. Im neuen Porsche 911 ist zur Nässedetektion ein Structural Health and Knock Emission (SHAKE)-Sensor von HELLA in den vorderen Radhausschalen integriert. Der SHAKE-Sensor erkennt den Fahrbahnzustand und detektiert den Wasserfilm an der Fahrbahnoberfläche.
Fahrbahnnässe wird von Autofahrern häufig unterschätzt. Viele Unfälle entstehen, wenn die Reifen durch große Nässe den Kontakt zur Fahrbahn und somit ihre Traktion verlieren. "Um dies zuverlässig zu verhindern, müssen Fahrer rechtzeitig für den Straßenzustand sensibilisiert werden, um ihr Fahrverhalten anpassen zu können", sagt Michael Jaeger, in der Geschäftsleitung des Elektronikbereichs von HELLA zuständig für die Aktuatorik und Sensorik.
Im Bereich Fahrerassistenzsysteme hat HELLA daher die sogenannte SHAKE-Technologie weiterentwickelt. Diese ergänzt bestehende Assistenz- und Sicherheitssysteme, da sie dem Fahrzeug ermöglicht, seine Umgebung nicht nur zu "sehen" (beispielsweise über Radar- und Kamerasysteme), sondern auch zu "fühlen" und deckt somit den unsichtbaren Bereich zwischen allen Fahrerassistenzsystemen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs ab. Über ein piezoelektrisches Element detektiert der SHAKE-Sensor so etwa Vibrationen und Luftschall von aufgewirbelten Wassertropfen und ermittelt daraus den Nässegrad zwischen Reifen und Straße.
Erkennt das System des neuen Porsche 911 eine nasse Fahrbahn, wird das Ansprechverhalten von Porsche Stability Management (PSM) und Porsche Traction Management (PTM) vorkonditioniert. Zudem erhält der Fahrer eine Warnung und die Empfehlung, in den WET-Mode zu wechseln. Dann passen sich verschiedene Systeme, wie etwa das Ansprechverhalten des Antriebs an, um eine größtmögliche Fahrstabilität zu gewährleisten. "Das ist ein großer Vorteil gegenüber den meisten bisher verfügbaren Systemen, die erst dann warnen, wenn bereits eine kritische Fahrsituationen mit sehr nasser Fahrbahn eingetreten ist", sagt Michael Jaeger. Daneben hat der Nässesensor auch Potenzial für das Autonome Fahren. "Denn um die Haftreibung und damit auch den Bremsweg bestimmen zu können, sind exakte Angaben über die Straßenverhältnisse entscheidend. Genau diese kann der SHAKE-Sensor zuverlässig ermitteln."
In Europa wird der Porsche 911 seit Frühjahr 2019 an Kunden ausgeliefert. Neben dem SHAKE-Sensor steuert HELLA auch das Innenlicht, Zentralsteuergeräte sowie Sensoren für Fahrpedalgeber bei.